Gedenktafel für Werner Seelenbinder

Gedenktafel für den deutschen Ringer und antifaschistischen Widerstandskämpfer Werner Seelenbinder in der Galtzer Straße 6, Berlin-Friedrichshain.

Gedenktafel für den deutschen Ringer und Widerstandskämpfer Werner Seelenbinder in der Glatzer Straße 6, Berlin-Friedrichshain.

Gedenktafel Werner Seelenbinder Galtzer Straße Berlin-Friedrichshain 2011
Gedenktafel für Werner Seelenbinder in der Galtzer Straße 6, Berlin-Friedrichshain, 2011

Der am 2. August 1904 in Stettin geborene Seelenbinder kam 1909 mit seiner Familien nach Neukölln. Er begann 1917 beim Athletenclub „Eiche“ Berlin mit dem Ringen und Gewichtheben. 1928 gewann Seelenbinder bei der Spartakiade in Moskau als einziger deutscher Arbeitersportler seinen Wettbewerb. 1933 gewann er den ersten von insgesamt sechs Titeln als Deutscher Meister im Ringen des Halbschwergewichts und wurde kurz darauf erstmals auch von der Gestapo verhört.

Als Seelenbinder 1936 sich für die Olympischen Sommerspiele in Berlin qualifizierte, wollte er als Zeichen des Protests bei der Siegerehrung den erwarteten Hitlergruß verweigern. Nach zwei Niederlagen belegte Seelenbinder jedoch nur den vierten Platz im olympischen Wettkampf, so dass die beabsichtigte politische Geste nicht zur Ausführung gelangte. 1937 und 1938 wurde er bei den Ringer-Europameisterschaften jeweils Dritter in seiner Gewichtsklasse und nutzte seine Sportreisen zum Austausch von Informations- und Propagandamaterial.

1939 wurde Seelenbinder aus dem Betrieb AEG ausgeschlossen und nach Berlin-Marienfelde in einen Rüstungsbetrieb zwangsverpflichtet. Dort gelang es ihm, eine illegale Widerstandszelle zu organisieren. In jener Zeit intensivierte Seelenbinder seinen Kontakt zu den Mitgliedern der kommunistischen Widerstandsgruppe um Robert Uhrig und Alfred Kowalke. Er wohnte in der Glatzer Straße 6 in Berlin-Friedrichshain. Als die Gruppe um Robert Uhrig zerschlagen wurde, nahm die Gestapo auch Seelenbinder am 4. Februar 1942 fest. Nach über zwei Jahren Haft in verschiedenen Konzentrationslagern und Zuchthäusern wurde er vom Volksgerichtshof in Potsdam zum Tode verurteilt und am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg an der Havel enthauptet.

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Von Mart!n

Selten gehe ich ohne Kamera aus dem Haus und habe so die Welt vor der Linse. In meinem Blog findest du viele Fotos und Fundstücke aus Berlin und Warnemünde sowie Reiseberichte von meinen Standorten in Deutschland, Europa und der Welt. Neben meinen Presseartikeln und Veröffentlichungen habe ich meine liebsten Weblieblinge zusammengestellt.

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